- 13.Spieltag Landesklasse 2013/14
Haldensleber SC II : FSV Havelberg 6:3 (0:1)
Nach der Pause kam die kalte Dusche
Haldensleben. Der FSV schien nach dem Kantersieg vor Wochenfrist und damit drei Spielen in Folge ohne Niederlage endlich in der Spur zu sein. So war natürlich nun auch beim Tabellenletzten ein weiterer Dreier fest eingeplant, aber da hatten die Möbius&Co. die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Die Haldensleber hatten das Spiel ihrer ersten Mannschaft einfach mal in den Dezember verlegt und so konnte ein starkes Verbandsligatrio (Schütte, Girke, Hesse) der Reserveelf tatkräftig unter die Arme greifen. Auch der für die Havelberger sehr ungewohnte Kunstrasenplatz am Waldstadion sollte eine nicht unwesentliche Rolle spielen. Hier machte sich das Fehlen der technisch starken Spieler Gennermann, Bröker und Dreisow dann doch mehr als nur bemerkbar. Der FSV, wieder offensiv aufgestellt, leistete sich einfach zu viele technische Fehler und so ging die Partie folgerichtig mit 3:6 verloren.
Dabei sah das Ganze zunächst noch sehr vielversprechend für den FSV aus. Das Spiel begann etwas verhalten. Haldensleben merkte man trotz Verstärkung die Verunsicherung nach elf sieglosen Spielen an, der FSV mußte sich erst einmal mit dem Kunstrasen anfreunden. In der 3.Spielminute starteten die Domstädter einen ersten guten Angriff. Domenico Schluricke hatte schließlich Sven Leppin eingesetzt, der dann auch abzog, aber aus sehr spitzem Winkel Hieronymus auf dem Posten fand. Die nächste zu registrierende Offensivaktion war ein Schuß des HSC aus gut 30 Metern, den Bauz locker aufnehmen konnte. Es vergingen weitere fünf Minuten ohne das etwas Zwingendes passierte, dann zappelte der Ball plötzlich im FSV Tor, aber Schiri Vorsprach aus Miesterhorst hatte die Abseitssituation geahndet (13.).
In der 16.Spielminute hatte sich der heute sehr starke Daniel Rateitschak den Ball zum Freistoß zurecht gelegt. Der wurde dann gerade noch zur Ecke geklärt, die Döring jedoch nicht gut vor das Tor brachte. Zumindest stimmte beim FSV jetzt aber die Richtung. In der 18.Minute hatten die Haldensleber einen weiten Einwurf von Rateitschak zu kurz abgewehrt und Domenico Schluricke fackelte nicht lange und zog ab. Hier war aber erneut ein Bein dazwischen und es gab die nächste Ecke. Die brachte Benjamin Döring wieder nur suboptimal vor das Tor. Mit einem weiten Abwurf schickte HSC Keeper Hieronymus Folkens auf die Reise, der dann allein auf Keeper Bauz marschieren konnte. Zum Glück für Havelberg schob er das Spielgerät jedoch am rechten Pfosten vorbei (19.).
Die Partie hatte jetzt mächtig an Fahrt aufgenommen. Benjamin Döring hatte im Gegenzug einen Freistoß nur in die Mauer gedroschen. Der Ball landete aber beim auch heute wieder bärenstarken David Stamer. Der setzte mit einer gut getimten Hereingabe Toni Leppin ein, dessen Kopfball jedoch über das Tor ging (20.). Dann hatte sich Schluricke den Ball erobert und zielstrebig abgezogen, aber keine Lücke in der HSC Abwehr gefunden (22.). In der 24.Minute mußte Mathias Bauz einen ersten guten Schuß der Gastgeber parieren, dann war Benjamin Döring ein erstes Mal in gewohnter Weise nach innen gezogen und hatte stramm angeschlossen. Der Ball ging aber knapp am langen Pfosten vorbei (26.). Im Gegenzug landete ein Schuß der Gastgeber genau in den Armen von Bauz (27.), der setzte Markus Nowak ein, der gemeinsam mit Schluricke einen präzisen Angriff initiierte. Der Abschluß von Schluricke geriet dann jedoch zu schwach, um Hieronymus in Nöte zu bringen (28.).
Keine zwei Zeigerumdrehungen später hatte sich dann der HSC über links gut durchgesetzt. In der Mitte stand Folkens knochenfrei, aber der Stammspieler der Reservemannschaft brachte das Leder nicht im Tor unter, was deutlich macht, warum die U23 bislang sieglos blieb. Im folgenden Gegenzug hatte dann Toni Leppin, der sich auch immer als Antreiber auszeichnete, einen Freistoß vor das HSC Tor gebracht, aber keinen Abnehmer gefunden (32.). Auf der anderen Seite rettete dagegen die Latte vor einem möglichen Einschlag (34.). Haldensleben kam jetzt, auch Dank einiger Havelberger Stockfehler, immer stärker auf, blieb schließlich aber doch zu harmlos gegen die erneut gute Defensivabteilung der Havelberger und so schlug der FSV zu. Domenico Schluricke hatte Sven Leppin eingesetzt, dessen Schuß Hieronymus gerade noch zur Ecke anwehren konnte. Die brachte Döring diesmal richtig gut vor das Tor und die folgende zu kurz geratene Abwehr landete genau vor die Füße von Markus Nowak. Der nahm das Leder direkt und vom Innenpfosten zappelte es schließlich im Netz - 0:1 (36.).
In einer guten Phase den Gegentreffer hinnehmen zu müssen, schockte nun auch die aufgepeppte Verbandsligareserve, aber der FSV schlug daraus kein Kapital. Ein Freistoß der Haldensleber landete in der 42.Minute im angrenzenden Wald. Dann hatte Daniel Rateitschak nach einer HSC Ecke einen Konter eingeleitet, der zu einer weiteren Ecke für den FSV führte. Die brachte Döring nun erneut gut in den Strafraum, wieder wurde das Ganze zu kurz von Haldensleben abgewehrt und diesmal war es Schluricke, der abzog, aber vielbeinig abgeblockt wurde (44.). Dann war Pause.
Es war sicher nicht alles optimal, was der FSV im ersten Durchgang geboten hatte. Schwierigkeiten bei der Ballbehandlung ließen das eigene Angriffspiel nicht zwingend genug werden und brachten den HSC selbst immer wieder ins Spiel. Diesbezüglich hatte besonders Kapitän Steven Möbius einen rabenschwarzen Tag erwischt, aber auch allen anderen aus der Offensivabteilung ging irgendwie die Spielfreude und vorallem die breite Brust ab. Aber man führte 1:0 und gelobte Besserung.
Statt dessen gab es jedoch gleich nach Wiederanpfiff die kalte Dusche. Robin Schütte hatte sich den Ball geschnappt, spazierte durch die FSV Reihen und zog aus 20 Metern ab - 1:1. Da war noch keine Minute von der Uhr (46.). Drei Minuten später hatte der bis dahin umsichtige, aber inzwischen angeschlagene Mario Gieseler den Ball vertendelt und erneut ging es blitzschnell. Marius Götsch erhöhte auf 2:1 (49.). Die Havelberger waren jetzt irgendwie völlig von der Rolle. Vom Anstoß weg schnappte sich diesmal Folkens die Kugel und marschierte in Richtung Bauz. Der konnte den ersten Schuß noch parieren, den zweiten Versuch jedoch nicht - 3:1 (50.).
In der 55.Minute keimte noch einmal richtig Hoffnung beim FSV auf. Daniel Rateitschak hatte sich klasse durchgesetzt, den Ball gut vor das Tor gebracht und den Kopf von Markus Nowak gefunden, der den Anschlußtreffer zum 2:3 markieren konnte (55.). Mit einem Doppelwechsel, für den verletzten Mario Gieseler kam Kevin Hochmüller - für den blassen Steven Möbius kam Maik Rollenhagen in die Partuie, blies der FSV jetzt nochmal zur Wende (59.). Dann gab es jedoch die nächste kalte Dusche. Toni Leppins Fehlpass in der 61.Spielminute leitete schließlich den Gegentreffer zum 4:2 durch den Verbandsliga Goalgetter Rene Hesse ein, der sich nicht lange bitten ließ. Havelberg steckte dennoch nicht auf und kam in der 63. und 66.Minute per Freistoß zu guten Chancen. Hieronymus blieb aber beide Male Sieger gegen Nowak und Schluricke. Dann hatte Rateitschak Markus Nowak mit einem Musterpass auf die Reise geschickt, der zielte aber nur neben das Tor (70.).
Im Gegenzug zeugte Döring Grätsche ins Leere zwar von Kampfgeist, brachte aber den Haldensleber Dang in Schußposition. Der Ball verfehlte das Bauz Tor denkbar knapp (72.). Dann hatte Doppeltorschütze Nowak den Ball vertendelt. Der Ball landete wieder bei Hesse, der auch hier eiskalt blieb - 5:2 (75.). Das Spiel war jetzt im Grunde entschieden und trotzdem zeigte der FSV Moral. Nach einem Freistoß von Döring traf Toni Leppin per Kopfball zunächst nur das Außennetz (78.). Zwei Minuten später war es dann Schluricke, der per Freistoß Toni Leppin fand und diesmal saß sein Kopfball - 3:5 (80.).
In der 84.Spielminute setzte jedoch der Gastgeber abermals durch Rene Hesse mit dem 6:3 den Schlußpunkt. Nach einem schlechten Pass von T.Leppin konnte auch David Stamer gegen den 11 Verbandsligatoremann nichts ausrichten. Bauz war aus dem Tor geeilt und per Lupfter landete der Ball im Netz. Danach passierte nichts mehr auf dem (Kunst)rasen. Pünktlich pfiff Schiri Vorsprach ab.
Nach Tangerhütte am ersten Spieltag der aktuellen Saison mußte nun nauch der FSV den Frsoch schlucken und gegen einen aufgepeppten Abstiegskandidaten, denn die eigentliche U23 ist nachweislich nicht landesklassetauglich, eine Niederlage quittieren. Gänzlich unschuldig an dieser Niederlage kann sich der FSV aber auch nicht sprechen und steht in der kommenden Woche gegen Neuenhofe wieder in der Pflicht.