Fußball-Kreispokal-Halbfinale B-Junioren
FSV Havelberg - SG Bismark/Wittenmoor 3:4 (2:1)
Havelberg (dh). Unglücklicher kann eine Niederlage nicht ausfallen. Praktisch in der letzten Sekunde der regulären Spielzeit versetzte der Landesligist den Hausherren aus der Kreisliga den K.-o-Schlag. Nach einem Eckball landete das Leder direkt auf dem Knie des Bismarkers Felix Knoblich und von dort im Havelberger Netz. Die Gäste jubelten über das 4:3-Siegtor, was das Zeug hielt, die FSV-Spieler konnten es nicht glauben. Ihnen stand die Enttäuschung tief ins Gesicht geschrieben, fassungslos blieben einige von ihnen noch Minuten nach dem Abpfiff auf dem Rasen des Spielfeldes liegen oder hocken.
Gegen den Tabellenzweiten der Landesliga mit einem solch knappen Ergebnis auszuscheiden, ist für einen Tabellenfünften der Kreisliga wahrlich keine Schande. Doch die Havelberger hatten es am Sonntag echt in der Hand, gegen den hohen Favoriten und Pokalverteidiger die Sensation zu schaffen und ihm den Weg ins Finale am 12. Juni in Bismark zu versperren. Denn in den gesamten 80 Spielminuten war, was die spielerische Leistung anging, zwischen beiden Mannschaften kein Klassenunterschied zu erkennen. Nur bei der Verwertung der Torchancen zeigten sich die Bismarker wesentlich abgezockter als ihr Gegner. Dieser eine Vorteil der Gäste entschied am Ende über Sieg und Niederlage.
Mit zwei Paukenschlägen hatte die Halbfinalpartie im Mühlenholz begonnen. Denn nach Treffern von Steffen Putze (5. Minute) und Marius Marschner lagen die Gastgeber bereits nach 19 Minuten mit 2:0 in Führung. Zunächst war ein direkter Freistoß aus gut 25 Metern im Bismarker Kasten eingeschlagen, wobei Keeper Felix Büst eine recht unglückliche Figur machte. Beim 2:0 zirkelte Marius Marschner den Ball überlegt in die linke untere Ecke. Zu diesem Zeitpunkt waren es die Gäste, die lange Gesichter machten. Aber dann kamen auch sie noch zu ihrem Tor, als FSV-Schlussmann Daniel Neumann bei einem Freistoß in der 32. Minute nicht sonderlich gut aussah, sich das Leder direkt über ihm ins Netz senkte. Mit dem 2:1 für den FSV ging es in die Pause.
Nach dem Wiederanpfiff wollte es der Pokalverteidiger wissen. Und als dem ansonsten souveränen Alexander Deutschmann eine Abwehr missglückte – er schlug über den Ball –, stand sofort ein Bismarker bereit, um mit dem Leder allein aufs Havelberger Tor zuzulaufen: 2:2.
Aber die Domstädter hielten dagegen. Ihr Wille, ins Finale einzuziehen, war ungebrochen. Als Dominik Kern in der 56. Minute aus halbrechter Position aus gut 20 Metern abzog und das Leder hoch oben im linken Dreiangel einschlug – das Tor des Tages –, stand die Tür zum Pokalendspiel wieder ganz weit offen. Leider nur für zwei Minuten, denn die Gäste antworteten prompt mit dem 3:3. Bis zur eingangs geschilderten Szene in der Schlussminute hatten die Havelberger danach sogar die besseren Siegchancen, vor allem durch den agilen Toni Liebsch, konnten sie aber leider nicht zu einer Überraschung nutzen.
FSV: Daniel Neumann; Alexander Deutschmann, Marcel Lietzke, Leo Taut, Tom Phan, Levi Taborowski, Marius Marschner (Roman-Alexander Nerling), Wilhelm Schulz, Toni Liebsch, Niklas Kripke (Florian Sasse, Philipp Wiedenhöft), Steffen Putze (Dominik Kern)