18. April 2011
  • Kampf am Ende nicht belohnt

25. Spieltag Kreisoberliga Altmark Ost
Kickers Seehausen – FSV Havelberg 3:1 (1:0)

Seehausen/Havelberg (tl). Der FSV Havelberg kommt zum Ende der Saison mehr und mehr ins Stolpern. Nach der Pleite letzte Woche im Derby verlor die Wildermuth-Truppe beim „Angstgegner“ Kickers Seehausen mit 3:1 (1:0). Nach einer verschlafenen Anfangsphase mit guten Möglichkeiten für die Kickers, wachte der FSV Mitte der ersten Halbzeit auf und war bis zum Ende die bessere Mannschaft. Leider wurde der Kampf am Ende nicht belohnt.

Ausgangsposition

Der FSV befand sich vor dem Spiel auf dem zweiten Tabellenplatz, Seehausen belegte Platz 8. In den letzten 5 Spielen holten beide Mannschaften gleich viele Punkte – 7 Punkte an der Zahl. Für den FSV und dem Ziel Platz 2 viel zu wenig. So musste diesmal gegen die Kickers ein Sieg her, auch um die Konkurrenz auf Distanz zu halten. Im Tor stand an diesem Spieltag Francis Blumberg. In der Abwehr fanden sich mit Michael Seidel und Kevin Brecht zwei neue Gesichter ein. Markus Bröker rückte dafür ins offensive Mittelfeld. Kenny Jährling war wieder einzige Spitze.

Spiel

Der FSV erwischte einen miserablen Start. An Spielkultur war in der Anfangsphase nicht zu denken. Dies spielte Seehausen deutlich in die Karten. Bereits nach vier Minuten gingen die Gastgeber in Führung. Ein weiter Einwurf in den Sechszehner fiel Maik Rollenhagen unglücklich auf den Fuß, sodass Jörke freie Schussbahn hatte. Blumberg im Tor war ohne Chance.

Dies passte dem FSV absolut nicht ins Spiel. Man kam weder in die Zweikämpfe, noch war ein Spielaufbau zu erkennen. Seehausen stand hinten sicher und setzte dem FSV mit seiner robusten und aggressiven Spielweise zu. Weitere Chancen für die Kickers waren die logische Konsequenz. Erst nach 20 Minuten, als man begriff, dass es heute auch über den Kampf gehen muss, kam der FSV zu guten Tormöglichkeiten.

In der 25. Minute hatte Thomas Dreisow die größte Chance für die Domstädter. Nach einem langen Ball konnte sich Dreisow im Strafraum gegen drei Mann durchsetzen, doch sein Schuss traf nur den Pfosten. Eine weitere Möglichkeit bot sich Matthias Thiemann in der 36. Spielminute. Der aufgerückte Linksverteidiger wurde perfekt frei gespielt und ging über die linke Seite aufs Tor zu. Sein Schuss verfehlte denkbar knapp das Ziel und strich am langen Pfosten vorbei.

Kurz vor der Pause lag der Ball dann endlich im Kickers Gehäuse. Dreisow spielte einen feinen Pass in den Lauf von Kenny Jährling. Dieser schaute kurz und überlupfte den Torwart, doch die Fahne des Assistenten ging hoch – Abseits (39.).

Die zweite Hälfte begann ähnlich wie die erste – mit einem Tor für die Gäste. Nach einem eigenen Einwurf von M. Thiemann in die Mitte des Havelberger Strafraums schlug Kevin Brecht den Ball per Bogenlampe zu Nowak. Dieser narrte die FSV-Verteidigung und ließ sich nicht zweimal bitten – 2:0 (48.).

Die Gastgeber standen nun noch tiefer. Mit teilweise acht Spielern versammelten sie sich um den eigenen Strafraum und schlugen die Bälle lang auf Nowak und Schallnat. Der FSV rannte hingegen an. Meist wurde mit langen Bällen operiert, was manchmal seinen Erfolg hatte. So konnten Chancen von T.Leppin (62.) und Thiemann (66.) abgewehrt werden, doch in der 74. Minute fand ein langer Ball die Stirn von Dreisow. Dieser überköpfte den Torwart und es hieß nur noch 2:1.

Anschließend hatte der FSV weitere gute Möglichkeiten. Die beste wurde allerdings kläglich vergeben: Nach einem Pass von Dreisow in den Lauf von Jährling drang dieser in den Strafraum ein. Wenn dieser den Ball anstatt vors Tor, zurück zu Maik Rollenhagen oder Toni Leppin legt, wäre der Ausgleich möglich gewesen. Doch an diesem Tag wollte der Ball einfach nicht ins Tor.

In der Nachspielzeit versammelte sich sogar Torwart Francis Blumberg vor dem gegnerischen Tor. Doch der Freistoß wurde abgefangen und ein Konter eingeleitet, welchen Nowak und Schallnat zum 3:1 nutzten.

Fazit

Die Domstädter brauchten ihre Zeit, um sich an die robuste Spielweise der Kickers zu gewöhnen. Als man auf dem Weg zum Ausgleich schien, wurde man durch das 2:0 kalt erwischt. Zwar kam man mit dem Kampf besser ins Spiel, doch an diesem Tag wollte weder spielerisch viel gelingen, noch der Ausgleich fallen. Die beste Offensive der Liga hat Ladehemmungen!

Anmerkung

Nach dem Spiel erklärte Trainer Hartmut Wildermuth, dass er aufgrund der anstehenden 100-Jahr-Feierlichkeiten und dessen Planungen, vorerst bis zum Saisonende das Traineramt der ersten Männermannschaft des FSV Havelberg 1911 e.V. an René Kramer übergibt. Ob er in der kommenden Saison auf die Trainerbank zurückkehrt, ließ er offen. Wildermuth betreut daher in Zukunft in Absprache mit René Kramer und Peter Rollenhagen die zweite Vertretung. Wir wünschen dem neuen Coach viel Glück und Erfolg für die verbleibende Spielzeit.

Kickers Seehausen: Wieblitz - Kairys, M. Müller, Ullrich (65. Rosin), S. Müller (77. Leue), Nachtigall, Görs, Iwanski, Jörke, Nowak, Schallnat.

FSV: Blumberg - Seidel, Brecht, Thiemann, Rollenhagen, T. Leppin, S. Leppin (73. Kleinat), Dreisow, Döring, Bröker, Jährling.

Torfolge: 1:0 Jörke (4.), 2:0 Nowak (48.), 2:1 Dreisow (74.), 3:1 Schallnat (90.+1).