12. April 2011
  • In Schönheit gestorben...

24. Spieltag Kreisoberliga Altmark Ost
FSV Havelberg – Rot/Weiß Arneburg 0:1 (0:0)

Havelberg (tl). „Das war die beste erste Halbzeit, die ich in meiner zweieinhalbjährigen Trainertätigkeit von der Mannschaft gesehen habe. In der zweiten Halbzeit waren wir zwar nicht mehr so druckvoll, hatten aber Chancen auf ein Tor. Arneburg war im Abschluss dann einfach cleverer.“ So äußerte sich FSV-Coach Hartmut Wildermuth nach dem Spitzenspiel der Kreisoberliga-Partie zwischen dem FSV und Tabellenführer Rot/Weiß Arneburg vom vergangenen Wochenende.

Taktik

Im Tor stand, wie in den letzten Spielen, Steven Kleinat für den verletzten Mathias Bauz. In der Abwehr rückte Matthias Thiemann von links nach rechts, sodass Markus Bröker nach seiner Rot-Sperre wieder als linker Verteidiger mitwirkte. Benjamin Scheel und Toni Leppin besetzten das defensive Mittelfeld hinter einer offensiven Vierer-Mittelfeldreihe. Einzige Spitze war Kenny Jährling. Man erkennt hier schon ,dass der FSV sich keineswegs verstecken wollte und mit einem Übergewicht im Mittelfeld die Arneburger Defensive knacken wollte.

Spiel

Das Spiel begann sehr temporeich und zeigte von Beginn an, dass es eine Spitzenpartie war. Der FSV kombinierte sehr sicher und direkt im Mittelfeld, Arneburg stand hinten sicher und lauerte auf Konter über die schnellen Mauritz und Horak. So hatten die Domstädter in den Anfangsminuten erheblich mehr vom Spiel, auch wenn sie gegen den Wind agieren mussten.

Mit einem direkten Kurzpassspiel spielte sich der FSV ein ums andere Mal gefährlich in die Nähe des RWA-Tores, doch es fehlte meist der letzte Pass bzw. die Genauigkeit. Kenny Jährling hatte bereits in der 5. Minute die Führung auf dem Fuß, doch sein Schuss war nicht wirklich gefährlich. Arneburg zeigte zurecht, warum man in der Rückrunde erst drei Gegentore auf dem Konto hat. Der FSV fand nur zum Ende der ersten Halbzeit ein Mittel sich wirklich gefährlich vors RWA-Tor zu spielen. Nach einer guten Mittelfeldkombination stand Kenny Jährling im Strafraum eigentlich goldrichtig, doch er traf den Ball nicht richtig. Auch Benjamin Döring hatte eine gute Einschussmöglichkeit, doch sein Abschluss erfolgte aus einem zu spitzen Winkel und war kein Problem für den Arneburger Schlussmann.

Die größte Chance im ersten Abschnitt hatte Thomas Dreisow. Nach einem feinen Pass von Maik Rollenhagen in die Gasse hatte Dreisow nur noch den Torwart vor sich. Leider traf er die falsche Entscheidung und wollte den Torwart überlupfen, was allerdings missglückte. Die einzige Torchance hatte Arneburg in der 40. Minute als nach einem Eckball Markus Kriebitsch gerade noch von Matthias Thiemann vor dem Torabschluss gehindert werden konnte.

In der zweiten Halbzeit das gleich Bild: der FSV machte das Spiel, Arneburg stand tief und wartete ab. Jetzt hatte der FSV allerdings nicht mehr so große Feldüberlegenheit. In der 67. Minute dann der Schock. Nach einem langen Abschlag und einem verlorenen Kopfballduell von T.Leppin, konnte ein Arneburger nicht mehr entscheidend von Sven Leppin beim Flanken gehindert werden. Seine flache Eingabe nutzte Pawellek zur 1:0-Führung.

In der Folgezeit machte der FSV weitestgehend hinten auf, sodass das Arneburger Spiel voll aufgehen konnte. Weitere Konter (70. + 78.) waren die logische Folge und brachten den FSV ein ums andere Mal in arge Bedrängnis.

Was in der 80. Minute war symptomatisch für das heutige Spiel. Eine lange Flanke von Daniel Rateitschak konnte Toni Leppin im Strafraum zum völlig freistehenden Markus Bröker ablegen. Dieser stand im Strafraum vollkommen alleine und hätte den Ball zumindest aufs Tor geschossen, doch der Ball sprang aus einer Kuhle an Bröker vorbei. Eigentlich war die Chance schon vorbei, doch der eingewechselte Marcus Nowak setzte mit einem 20-Meter-Schuss einen weiteren Schuss aufs RWA-Tor ab. Der Ball strich am Keeper vorbei und wäre ins Tor gegangen. Ja wäre, denn auf der Torlinie klärte eine Arneburger Spieler auf der Linie mit dem Kopf. Der FSV warf nun alles nach vorne, doch man konnte sich keine weiteren Torchancen erarbeiten.

Fazit

So stand unterm Strich ein durchaus glücklicher Sieg für die Schultze-Elf zu Buche. Allerdings muss man dem Tabellenführer auch großes Lob zollen, denn in dieser Liga gibt es in dieser Saison keine bessere Mannschaft in der Defensive. Und wer vor dem Tor so abgezockt ist, hat es verdient aufzusteigen. Ganz getreu dem Motto: „Hinten gewinnst du die Spiele“ ist Arneburg einfach einen Schritt weiter als der FSV.


FSV: Kleinat – Gieseler, Bröker, Thiemann, Scheel (Nowak), T.Leppin (Ungnade), Rollenhagen, S.Leppin (Rateitschak), Dreisow, Döring, Jährling