Magdeburg (aba) . Sie hatten sich lange Zeit gelassen, doch nach nun insgesamt knapp 150 Tagen im Amt lud das Präsidium des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt (FSA) zu einem Pressegespräch ins Magdeburger Hotel Raatswaage ein – Themen zum Diskutieren gab es genug.
„Dieser Gedankenaustausch mit der Presse soll zur Tradition werden“, begrüßte FSA-Präsident Erwin Bugar die Medienvertreter. Seit dem 27. Oktober vergangenen Jahres ist das neue Präsidium nun im Amt und „alle sind sehr engagiert bei der Sache“, so Bugar. Besonders in den Vordergrund stellte er die gute Zusammenarbeit mit den Kreisfachverbanden. „Wir scheuen uns nicht vor dem Dialog, ganz im Gegenteil, der Austausch mit den Kreisverbänden ist hervorragend. „Wir müssen unsere vorhandenen Kompetenzen bündeln“, so Bugar. Sauer stieß dem Präsident das Nein der SG Herrengosserstedt zum Reformplan der Verbands- und Landesligen auf (AZ berichtete gestern). Der FSV wollte schon zur kommenden Saison die Auf- und Abstiegsregelung verändern, dafür hätten alle 45 Vereine aus den drei Staffeln zustimmen müssen, doch Herrengosserstedt ließ sich nicht umstimmen. „Das ist ein schwerer Rückschlag. Aber wir müssen die Entscheidung der SG respektieren“, so Bugar. Sein erster Vizepräsident Matthias Albrecht erläuterte dann das Szenario für die Saison 2014/15. Ab dann werden die drei Staffeln der Verbands- und Landesliga und die sechs Staffeln der Landesklasse jeweils mit 16 Teams in die Serie starten. Albrecht kokettierte auch mit möglichen Entscheidungsspielen, um flexibel auf etwaige Auf- und Abstiege reagieren zu können. „Wir wollen die Attraktivität erhöhen und neue Impulse setzen“, so Albrecht.
Auch zum Thema Spielausfälle in diesem Winter hatte Albrecht etwas zu sagen. „Natürlich ist die Situation im Moment für alle unbefriedigend: „Wir werden sehen wie viele Spiele jetzt noch über Ostern dem winterlichen Wetterverhältnissen zum Opfer fallen und entscheiden dann, ob die Saison eventuell nach hinten raus verlängert wird.“ Die letzten drei Spieltage, die immer zeitgleich angepfiffen werden, seien „aber heilig“, so Albrecht.
Wirtschaftlich steht der FSA auf gesunden Füßen, gab Schatzmeister Frank Rüdrich Auskunft. Eine schlechte Nachricht hatte Präsident Bugar dann aber doch noch. Die Firma Krombacher wird den Vertrag mit dem Fußballverband nicht verlängern. Der Bierhersteller hatte die letzten zwei Jahre den Landespokal gesponsert, steigt zum Saisonende aber vertragsgerecht aus. „Wir sind aber schon in Gesprächen mit anderen Firmen hier aus der Region. Ich bin zuversichtlich, das wir bald einen neuen Sponsor für den Landespokal gewinnen können“, so Bugar hoffnungsvoll.
Im Rahmen eines vom DFB iniziierten Pilotprojektes wird der FSA acht Fußballvereine in Sachsen-Anhalt besuchen. Sinn und Zweck dieses Projektes ist es den Dialog zu verbessern und den Vereinen in Sachen Spielbetrieb, Finanzen und Ehrenamt Hilfestellung zu leisten. „Wir wollen den Amateurfußball wieder mehr in den Mittelpunkt stellen und ihn als Marke profilieren“, erklärte Albrecht. Der Startschuss fällt am Mittwoch, 3. April, dann besucht der FSA den TuS Kochstedt (KFV Anhalt). Den Altmarkkreis Ost bereisen die Verantwortlichen des FSA dann am Freitag, 26. April. Dann geht es zum FSV Havelberg.
Quelle: az-online.de vom 27. März 2013