4. April 2011
  • Punkt geholt und dennoch verloren...

23. Spieltag Kreisoberliga Altmark Ost
BSC Stendal – FSV Havelberg 2:2 (0:0)

Stendal/ Havelberg (tl). Mit dem Ergebnis kann man in der Domstadt durchaus zufrieden sein. Nach schwachem, aber temporeichen Spiel in der ersten Halbzeit ohne zwingende Torchancen, zeigte der FSV in der zweiten Hälfte eine deutlich verbesserte Leistung. Unkonzentriertheiten in der Abwehr und Unvermögen, Pech im Abschluss und einige zweifelhafte Schiedsrichterentscheidungen aus Havelberger Sicht im Offensivbereich machten das Remis zu einer gefühlten Niederlage.

Taktik

Der FSV spielte in seiner gewohnten Defensivformation. Lediglich personelle Veränderungen auf einigen Positionen waren zu verzeichnen. In der Offensive agierten Maik Rollenhagen und Benjamin Döring über die Außen, Kenny Jährling und Sven Leppin bildeten eine Doppelspitze und nach langer Verletzungspause besetzte Thomas Dreisow die 10er Position im Mittelfeld.

Spiel

Gleich von Beginn an zeigten beide Mannschaften tollen Tempofußball, bei dem man allerdings in der ersten Halbzeit das Tore schießen vernachlässigte. Beide Teams kombinierten sich gut bis zum Strafraum, dann war meist Schluss. Durch einige Lücken in der FSV-Abwehr konnte sich der BSC einige Male gefährlich vors Tor spielen. Hier fehlte dann entweder die Genauigkeit beim letzten Pass und im Abschluss oder die Abwehrspieler der Domstädter bügelten ihre Fehler wieder aus.

Auf Havelberger Seite konnte der Spielaufbau in der ersten Halbzeit nicht überzeugen. Das Mittelfeld wurde meist mit langen Bällen aus der Abwehr überspielt, sodass ein Kurzpassspiel nicht möglich war. So waren Chancen nur durch Fernschüsse (35. Rollenhagen, 44. T.Leppin) oder Standardsituationen zu verzeichnen. Die größte Chance für den BSC hatte Tim Reiter nach einem Ballverlust von Mario Gieseler. Dieser konnte eigentlich frei aufs Havelberger Tor laufen, doch auch er behielt nicht die Nerven und verzog deutlich.

Nach dem Pausentee machten beide Mannschaften dort weiter wo sie aufgehört hatten – mit Tempofußball. Und in der zweiten Halbzeit klappte dann sogar das Tore schießen. 5 Minuten nach Wiederbeginn konnte der BSC in Führung gehen. Einen strammen Schuss eines BSC-Spielers konnte Torhüter Steven Kleinat zur Seite abwehren. Aus leicht abseitsverdächtiger Position erzielte Stefan Sellent die Führung für den Gastgeber. Die Antwort des FSV ließ nicht lange auf sich warten. Nach guter Kombination auf der rechten Seite konnte Thomas Dreisow im Strafraum eine perfekt geschlagene Flanke von Maik Rollenhagen per Kopf erreichen. Sein gezielter Kopfball gegen die Laufrichtung des Torhüters fand den Weg ins Tor – 1:1 (53.).

Nach dem Treffer kehrten auf einmal Kurzpässe ins Havelberger Spiel zurück. Gute Kombinationen brachten den FSV ein ums andere Mal gefährlich vors BSC-Tor. In der 65. Minute standen plötzlich drei Havelberger frei vor dem Stendal Tor. Nach Ballgewinn von Toni Leppin und einem Pass durch die aufgerückte BSC-Abwehr hatte Daniel Rateitschak die Möglichkeit den FSV in Führung zu bringen. Doch er verlor den Überblick und schoss daneben. Der FSV brachte mit Blumberg einen weiteren Offensiven und stellte um. Dreisow rückte für Sven Leppin in den Sturm.

In der 72. Minute führte plötzlich wieder der BSC. Nach einem langen Ball aus der Stendaler Hälfte stand Sellent frei vor Keeper Kleinat und schob cool links ein. Leider hob ein Havelberger Spieler das Abseits auf, sodass man aus jetziger Sicht unglücklich hinten lag.

Aber wieder hatte der FSV eine Antwort parat. Nach einem Freistoß aus 25 Metern von Toni Leppin lenkte Betkenhagen den Ball unhaltbar für den BSC-Schlussmann ins eigene Tor – 2:2 (73.). In der Folgezeit wollte der FSV mehr und wurde fast wieder überrascht. Nach einem Freistoß verschätzte sich Torhüter Steven Kleinat. Der Ball klatschte gegen Latte und Pfosten und landete vor die Füße von Sellent. Mit einer Glanztat rettete Kleinat gegen den einschussbereiten Sellent auf der Linie. Im Gegenzug konnte Toni Leppin einen langen Ball erlaufen. Der überlupfte den heraus eilenden Torhüter. Der Ball wurde eindeutig hinter der Torlinie von einem BSC-Spieler geklärt, doch weder Schiedsrichter Marks, noch Assistent Hörnke entschieden auf Tor (85.).

In der letzten Minute dann der nächste Aufreger aus Havelberger Sicht. Thomas Dreisow umkurvte im Strafraum den Torhüter und wollte zum Sieg einschieben, doch der Keeper zog Dreisow einfach zu Boden. Auch hier blieb der Pfiff des Schiedsrichters aus. Warum hier der Assistent nicht eingriff, bleibt sein Geheimnis. Vehement forderten die mitgereisten Havelberger Fans Strafstoß, doch auch das half nichts.

Fazit

Nach einer durchwachsenen ersten und einer guten zweiten Hälfte hat man verdient einen Punkt aus der Rolandstadt mitgenommen. Jedoch muss man sagen, dass der FSV zwei Punkte verschenkt hat. Mit mehr Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor und weniger Pech, wäre mehr drin gewesen. Am kommenden Wochenende kommt dann der Tabellenführer aus Arneburg in die Domstadt. Dort müssen die FSVler mehr zeigen, um nicht chancenlos zu sein.

FSV: Kleinat – Thiemann, Gieseler, Scheel (Ungnade), Rateitschak, T.Leppin, Rollenhagen, Döring, Dreisow, Jährling, S.Leppin (Blumberg)

Tore: 1:0 Sellent (50.), 1:1 Dreisow (53.), 2:1 Sellent (72.), 2:2 Betkenhagen (73./ET)

Gelbe Karten: Dreisow, Gieseler (FSV)