- Zweikampf um den Aufstieg
Altmark (tha) . Nach dem Luxus der Saison 2011/12, in der die östliche Altmark mit Medizin Uchtspringe und Havelwinkel/Warnau zwei Aufsteiger in die Landesklasse stellen durfte, ist in diesem Jahr wieder Normalität in die Kreisoberliga eingekehrt
Aus neutralem Blinkwinkel betrachtet, ist das auch gut so, denn ansonsten hätte die höchste Fußballliga des Landkreises schon zur Winterpause ihre Spannung im Aufstiegskampf verloren. Mit dem FSV Havelberg und Preußen Dobberkau spielten in der Hinserie nämlich zwei Teams fast außer Konkurrenz und eilten von Kantersieg zu Kantersieg, während andere Mannschaften in einigen Spielen derart von Personalsorgen gebeutelt waren, dass ihre Wettbewerbsfähigkeit kaum noch gegeben war.
Der FSV Havelberg spielt schon seit Jahren im oberen Tabellendrittel mit und ist als großer Favorit in die Spielzeit gestartet. Ihre überragende Hinrunde mit 37 von 42 möglichen Punkten und 65 erzielten Toren (4,6 Treffer pro Spiel) kam daher genauso wenig überraschend wie die von Preußen Dobberkau. Die Dobberkauer leisteten sich vor der Saison einige namhafte Neuzugänge und stellen mit Lars Lewi (22 Tore) und Christopher Schröder (21 Tore) ein Sturmduo, das ligaweit seinesgleichen sucht. Den Unterschied zwischen beiden Spitzenteams macht aber die Abwehr aus. Die in der Vergangenheit als defensivschwach bekannten Havelberger schafften es, sich zu stabilisieren und mussten erst sieben Gegentore hinnehmen. Dobberkau hingegen hat schon 18 kassiert. Das direkte Duell ging mit 1:0 an die Domstädter, die als Herbstmeister momentan bei einem Spiel weniger zwei Zähler Vorsprung auf Preußen haben. Lediglich gegen Aufsteiger Krüden/Groß Garz (2:2) und den VfB Elbe Uetz (0:2) ließ die Elf von Trainer Gerd Marx Federn.
Die Uetzer (32 Punkte) SIND nach einer starken Hinserie trotz einiger Personalsorgen auf dem dritten Platz gelandet. Ein Ergebnis, mit dem bei den Südaltmärkern jeder mehr als zufrieden ist. Es folgt der überraschend starke Aufsteiger vom SV Krüden/Groß Garz (30 Punkte). Mannschaftlich geschlossen stellten die Krüdener für jeden Gegner eine unangenehme Aufgabe dar und wollen daran auch nach dem Winter anknüpfen.
Hinter Uetz und Krüden/Groß Garz folgt ein breites Mittelfeld, angeführt vom SV Grieben, der ebenso keine Konstanz fand wie die KSG Berkau und der BSC/1. FC Lok Stendal II. Speziell von den Stendalern hatten sich viele Kenner der Liga mehr versprochen als nur 20 Zähler und Platz sieben. Kurios verlief die Saison bislang für die Kickers Seehausen. Nach fünf Niederlagen zum Auftakt, haben sich die Wischestädter stabilisiert und sind mit einer Siegesserie bis auf den achten Platz geklettert – Tendenz steigend. Hinter Schönhausen, Rossau, Klietz und Wahrburg schließt Eintracht Walsleben die Riege der mittelmäßigen Teams ab.
Den Abstiegskampf bestreiten in dieser Spielzeit lediglich drei Mannschaften. Empor Kamern, TuS Schwarz-Weiß Bismark II und Blau-Gelb Goldbeck II sind bisher vieles schuldig geblieben und auch für die Rückrunde sind die Aussichten nicht besonders vielversprechend. Bei Kamern hat sich mit Nino Engel nun auch noch der beste Torschütze abgemeldet. Er schließt sich dem FSV Havelberg an.
Die Bismarker Reservisten haben sich ihr Comeback in der Kreisoberliga nach dem überzeugenden Aufstieg sicherlich auch einfacher vorgestellt. Doch die Personalprobleme der eigenen ersten Mannschaft schlugen sich zu deutlich auf die Leistungen der jungen Elf nieder und machen wahrscheinlich auch in der Rückserie ein gutes Abschneiden fast unmöglich. Bei erst neun erzielten Toren muss vor allem offensiv zugelegt werden. Schlusslicht Goldbeck II geht es da ähnlich. Auch sie agierten einfach zu schwach, um mit den Gegnern mithalten zu können. Immerhin konnte Eintracht Walsleben im Derby 2:1 besiegt werden. Damit das nicht der einzige Saisonerfolg bleibt, müssen sich die Blau-Gelben in allen Bereichen verbessern.
Zwei überzeugende Aufstiegsanwärter, drei abgeschlagene Abstiegskandidaten und dazwischen ein breites Mittelfeld – das ist die Hinrundenbilanz der Kreisoberliga 2012/13.
Quelle: az-online vom 26. Januar 2013