22. März 2011
  • zweite Heimniederlage für den FSV

22. Spieltag Kreisoberliga Altmark-Ost
FSV Havelberg 1911 – 1. FC Lok Stendal II 1:2 (0:1)

Havelberg (tl). Der FSV Havelberg hat am Sonnabend das Topspiel des 22. Spieltags der Kreisoberliga gegen die Reserve von Lok Stendal unglücklich mit 1:2 verloren. Während man in der ersten Hälfte gleichwertig war, schnürte man Lok in der zweiten Halbzeit vollkommen in die eigene Hälfte ein. Dabei vergaßen die FSV-Kicker das Runde ins Eckige zu befördern bzw. fanden in Torhüter Martin Hermenau ihren Meister. Negativer Aspekt ist die Verletzung von Chris Ebel, welche sich mittlerweile als Haarriss im Mittelfußknochen herausgestellt hat. An dieser Stelle: Gute Besserung!

Taktik

Der FSV erwartete die junge Stendaler Mannschaft als spielstark und offensiv ausgerichtet. Deshalb wartete man mit einer Viererkette und zwei Sechsern auf. Mario Gieseler rückte nach seiner Gelb-Rot-Sperre neben Toni Leppin in den Abwehrverbund, Daniel Rateitschak und Matthias Thiemann besetzten das defensive Mittelfeld, Sven Leppin rückte für Markus Gennermann ins Sturmzentrum, der vorerst auf der Bank Platz nahm.

Spiel

In den ersten Minuten zeigten die Lok-Spieler durch ihre bessere technische Veranlagung einen gut organisierten Spielaufbau, sodass der FSV Probleme hatte, selbst ein Angriffsspiel aufzuziehen. Jedoch kombinierten sich die Rolandstädter nur zum Strafraum – dann war meist Schluss.

In der 9. Minute dann ein erheblicher Fehler im Spielaufbau des FSV. Matthias Thiemann wurde von 3 Lok-Akteuren ca. 25 Meter vor dem Tor unter Druck gesetzt und leistete sich einen Abspielfehler. Der Ball wurde direkt zu Per Lange weitergeleitet, der den herausstürmenden Torhüter Bauz keine Chance ließ und zur 1:0- Führung traf.

Der FSV zeigte sich keineswegs geschockt und hatte selbst die erste Torchance zu verzeichnen. Nach feiner Kombination auf der linken Seite tauchte Benjamin Scheel frei vor Torhüter Hermenau auf. Ihm versagten allerdings, wie im Hinspiel, die Nerven und Hermenau parierte. Eine weitere Kombination über die rechte Seite brauchte Benjamin Döring nur noch einzuschieben, doch auch er hatte seine Nerven nicht im Griff und stand zu dem noch im Abseits. Diese Chancen müssen genutzt werden!

In der weiteren Spielzeit entwickelte sich ein sehr robustes Fußballspiel, welches in der 25. Minute vor erst seinen Höhepunkt erreichte. Chris Ebel führte den Ball im gegnerischen Mittelfeld und wurde brutal, mit beiden Beinen vorran, von einem Stendaler Akteur abgegrätscht. Er musste ausgewechselt werden. Für ihn kam in der 30. Minute Jens Ungnade. Zu aller Verwunderung entschied Schiedsrichter Christoph Blasig dann auf Freistoß für Lok Stendal.

Bis zur Pause hatten beide Mannschaften zwar noch Möglichkeiten, die aber allesamt nicht genutzt werden konnten. Erwähnenswert bleibt, dass das Spiel bis zur Pause extrem oft durch meist brutale Foulspiele unterbrochen wurde. Schade ist dabei nur, dass sich der FSV von diesem „Gekloppe“ anstecken und das Fußballspielen vermissen ließ.

Nach der Pause kam der FSV personell und taktisch verändert aus der Kabine. Der an diesem Tag sehr unglücklich agierende Daniel Rateitschak verließ den Platz für Markus Gennermann. Jetzt hieß es volle Offensive. Markus Bröker wechselte ins Mittefeld und Matthias Thiemann besetzte die Rechtsverteidiger-Position. Gleich zwei Minuten nach Wiederanpfiff setzte auch gleich Bröker ein Ausrufezeichen in Richtung Lok-Tor. Sein Direktschuss konnte aber wieder glänzend pariert werden

Allerdings wurde der FSV geschockt. Nach einer Ecke stand David Büst vollkommen frei im 5-Meter-Raum und ließ seinem Gegenspieler Matthias Thiemann sowie Torhüter Bauz keine Abwehrchance. So etwas darf nicht passieren, denn der FSV war von der Größe den Lok-Kickern überlegen und im 5-Meter-Raum muss der Torwart mehr Präsenz zeigen.

Es hieß jetzt 0:2 und der FSV machte hinten völlig auf. Lange hatte nach einem Konter die Chance auf 3:0 zu erhöhen, doch die FSV-Abwehr konnte ihn gerade noch stoppen. (56.) In der 65. Minute fiel der Anschlusstreffer für den FSV: Benjamin Scheel fasste sich ein Herz aus 30 Metern. Den Flatterball unterschätzte der Keeper und konnte nicht mehr rechtzeitig reagieren. Das Spiel war wieder offen.

Von Lok war jetzt, außer einem übertriebenem Zeitspiel, nichts mehr zu sehen. Warum Schiedsrichter Blasig dort nicht eingriff, wird wohl sein Geheimnis bleiben. Der FSV spielte weiter unbekümmert nach vorn und hatte durch Kenny Jährling die riesen Chance auf den Ausgleich. Er überlupfte den Torwart aus 20 Metern, doch sein Ball blieb an der Latte hängen. Auch den Abpraller konnte keine FSV-Spieler verwerten.

Weitere Chancen von Markus Gennermann, Jens Ungnade und Markus Bröker wurden nicht genutzt bzw. wurden von Torhüter Hermenau abgewehrt. Bis zur 89. Minute bot sich das gleiche Spiel – der FSV drückte auf den Ausgleich und Lok reagierte nur noch. Dann hatte Markus Bröker den Ausgleich auf dem Fuß. Sein Schlenzer aus 20 Metern wäre haargenau ins Torangel eingeschlagen, doch der Lok-Keeper fischte den Ball mit einer Glanzparade aus dem Winkel. Die anschließenden und mageren 3 Minuten Nachspielzeit brachten dem FSV nicht mehr den erhofften Punkt.

Fazit

Der FSV Havelberg verliert damit sein zweites Heimspiel der Saison gegen den 1.FC Lok Stendal II und verbleibt allerdings auf dem zweiten Tabellenplatz, da Lok die 3 Punkte aus dem Goldbeck-Spiel aberkannt bekommen hat. Vor allem in der zweiten Halbzeit hätten sich die Domstädter mindestens einen Punkt aus diesem Topspiel verdient, doch es fehlte an diesem Tag einfach die Durchschlagskraft bzw. am nötigen Glück.

FSV: Bauz – Gieseler, T. Leppin, Thiemann, Rateitschak (45. M. Gennermann), S. Leppin, Döring, Scheel (85. E. Gennermann), Ebel (30. Ungnade), Bröker, Jährling

Lok Stendal II:  Hermenau – Bathke, Meier, Strube, Müller, Beyer, Brohmann, Kühne, Büst, Lange (75. Brinkmann), Schulz

Tore: 0:1 Lange (9.), 0:2 Büst (50.), 1:2 Scheel (65.)

Gelbe Karten:  Bröker (FSV), 2 x Lok Stendal II