Mit 1:3 ging das vierte Heimderby der Saison für die SpG Havelberg / Kamern am Freitagabend gegen Germania Klietz verloren. Eine Erklärung gibt es dafür nicht wirklich, aber schon im letzten Derby gegen Schönhausen zeigten sich die Leppin & Co. von ihrer unguten Seite. Trotz des Sieges war das seinerzeit die bis dato schwächste Saisonleistung gewesen und wer glaubte: schlimmer geht’s nimmer, der sah sich nun getäuscht. Der 81 Tore Sturm war diesmal nur ein laues Lüftchen und ansonsten wurde einfach nur munter mitgebolzt. Die Niederlage geht jedenfalls absolut in Ordnung.
Dabei sah es zunächst den Erwartungen entsprechend sehr ordentlich aus. Die SpG setzte den Tabellensechsten sofort unter Druck. Bereits nach drei Minuten hatte Toni Leppin nach Freistoß von Swiderski die erste Gelegenheit zum Führungstreffer, dann zielte Swiderski erst knapp über das Tor (4.) und wenig später ebenso knapp am langen Pfosten vorbei (7.). Ein Zuspiel vom heute sehr blassen Pfüller auf den ebenso indisponierten Sturmpartner Przyborowski wurde in Minute 9 gerade noch von der Klietzer Hintermannschaft unterbunden. Es brannte permanent im Strafraum der Gäste. In der 12.Spielminute köpfte Toni Leppin das Spielgerät nach Freistoß von Martin Bartsch nur neben das Tor. Auf die erste gefährliche Gästeaktion nach einem Freistoß (17.) folgte dann irgendwie zwangsläufig die 1:0 Führung. Nach Foul an Przyborowski hämmerte Alexander Deutschmann das Leder aus gut 20 Metern in die Maschen.
Nach dieser nicht unverdienten Führung stellte man bei der SG dann jedoch das Fußballspielen ein. Keinerlei Ballstafetten, Befreiungsschläge, Querschläger, Fehlpässe und nur äußerst sporadisch der ein oder andere schwache Abschluss. Wenn es etwas auf den Notizblock schaffte, waren es Aktionen, in der Regel Freistöße, der Gäste. Ein eigener Einwurf wurde in der 33.Minute zum Bumerang. Am Ende zielte Hochheim nur über das Tor von Bauz. Kurz vor der Pause schien die SG den Spielfaden wieder gefunden zu haben, aber Jacob Swiderski , vor Wochenfrist mit fünf Assistpunkten noch Säule des Erfolges, scheiterte gleich zweimal eher kläglich (40.,42.). Und dann war es passiert. Nach einem Einwurf bekam die SG Hintermannschaft das Spielgerät nicht aus der Gefahrenzone und Patrik Blümner ließ Bauz keine Chance – 1:1 (43.).
Die Halbzeitansprache verpuffte. Kurz nach Wiederbeginn lag der Ball schon ein zweites Mal im Tor von Bauz. Wieder erfolgte der Klietzer Angriff über links, wo Stamer und Deutschmann, ansonsten immer absolut sichere Protagonisten, den Laden nicht dicht bekamen. Am Ende legte Markus Blümner quer und Hochheim brauchte nur einzuschieben – 1:2 (48.). Und auch die dann folgenden Wechsel brachten nicht die erhoffte Wende. In der 54. und 57.Minute zielte Patrik Blümner gleich zweimal knapp am Tor vorbei und als dann doch einmal ein schöner Angriff über Deutschmann und Stamer gelang, wurde der nicht zu Ende gespielt (60.). Pfüller hatte das Ganze schließlich verdattelt. Und es kam sogar noch Slapstick dazu, als Bauz beim Abwurf den Rücken von Michael Seidel traf (63.). Hochheim war hier nur zu überrascht, sonst wäre schon hier der Deckel auf der Partie gewesen. Zwei Minuten danach verliert Dreisow den Ball, Bauz war aber hellwach und rettete.
Erst nachdem Robert Fritze für den angeschlagenen Alexander Deutschmann kam, schien sich das Blatt zu wenden. In der 70.Minute hatte er den Ausgleich auf dem Fuß, wurde aber vielbeinig abgeblockt. Und auch den Nachschuss von Wollherr wehrten die Klietzer aufopferungsvoll ab. In der 74. kam dann auch Swiderski nach gutem Zuspiel von Stamer nicht durch um wenig später nach Vorarbeit von Fritze auch wieder nur neben das Tor zu zielen (76.). Das war dann wohl die größte Chance zum Ausgleich gewesen und als dann Martin Bartsch nach 79 Spielminuten nur über das Tor zielte, war das Aufbäumen der SpG schon wieder vorüber. Schließlich fing sich der Gastgeber kurz vor Ultimo noch einen Konter ein. Markus Blümner markierte per Sonntagsschuss den 1:3 Endstand (86.).
Neben dieser peinlichen Niederlage gab es für die SpG noch einen weiteren Tiefpunkt. Thomas Dreisow sah quasi in der Nachspielzeit noch den roten Karton weil er den eigentlich gut agierenden Schiedsrichter Steve Weise beleidigte. So kann man die Ambitionen im Fairplaypokal nun auch begraben – Schade.
SpG: Bauz; P. Seidel, M. Seidel, Deutschmann (Fritze), Brecht-Matus (Dreisow), Bartsch; Swiderski, T. Leppin, Stamer, Przyborowski (Wollherr), Pfüller
Tore: 1:0 (20. Deutschmann) 1:1 (44.) 1:2 (48.) 1:3 (86.)
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