Gladigau/Havelberg-Kamern (gm) - Nach der erneuten Zwangspause und den drei Punkten am grünen Tisch vor Wochenfrist hieß es für die Spielgemeinschaft Havelberg / Kamern nun am 9. Spieltag beim Tabellenvorletzten Blau Weiß Gladigau wieder Farbe zu bekennen. Kadermäßig zum ersten Mal in dieser Spielzeit etwas schmalbrüstig aufgestellt, waren die Mannen um Kapitän Toni Leppin gut beraten, die Gastgeber nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Gladigau hatte bis dahin immerhin eins von zwei Heimspielen siegreich gestalten können. Schlussendlich stand nach einer teilweise recht zähen Partie ein verdientes 3:1 aus Gästesicht auf der Anzeigentafel.
Es dauerte zunächst gut zehn Minuten, ehe es zu einer ersten Torannäherung kam. Robert Fritze hatte dem im Angriff aufgebotenen Alexander Seidel in Szene gesetzt. Der Abschluss war dann aber doch sichtlich zu schwach. Zumindest nahm nun die Partie vor 42 Zuschauern etwas an Fahrt auf. In der 12. Spielminute brachte aber ein schlampiger Rückpass Keeper Domenico Schluricke in die Bredouille. Im Gegenzug fand ein Freistoß von Toni Leppin den Kopf von Pfüller, der Ball landete jedoch nur im Toraus.
Zwei Zeigerumdrehungen später hatte Pfüller nach Vorarbeit von Alexander Seidel abermals nur neben das Tor gezielt, diesmal deutlich. In der 19.Minute dann endlich einmal ein richtig guter Angriffszug, der aber nur in einem Eckstoß endete weil Robert Fritze hier nicht konsequent genug agierte. Die brachte dann aber sichtlich Gefahr vor das Tor der Gastgeber. Vielbeinig blockten die Gladigauer dann aber alle Versuche ab (19.).
Bei einem strammen Schuss der Gastgeber in der 21.Spielminute musste Schluricke im SG Kasten ein erstes Mal kräftig zupacken, aber dann rollte Angriff auf Angriff auf das Gladigauer Gehäuse. In der 22.Minute hatte Johannes Pfüller nach einem langen Ball von Stefan Wollherr bereits die nächste gute Gelegenheit, bekam aber keinen Druck hinter den Ball (22.). Dann wurde Alexander Deutschmann im letzten Moment gestoppt (24.) und auch der Schuss von Neuzugang Daniel Schulz ging nur über das Tor (26.). In der 30.Minute wurde das Ganze dann noch knapper. Wollherr leitete einen schnellen Angriff ein, fand Toni Leppin, der legte auf Pfüller ab und nur Zentimeter trennten die SG vom inzwischen verdienten Führungstreffer.
In den folgenden zehn Minuten schien jedoch irgendwie die Luft raus. Bis auf einen eher schwachen Schuss von Michael Seidel (34.) und ein „Hängenbleiber“ von Fritze, dem ein Gladigauer Konter folgte, der Schluricke zum zweiten Eingreifen zwang, passierte nichts. Dann kam die 40.Spielminute. Alexander Seidel hatte sich gut durchgesetzt und vor das Tor geflankt, Alexander Deutschmann hielt mit tollem Einsatz das Leder im Spiel und legte auf Toni Leppin ab. Mit einem trockenen Flachschuss landete er schließlich im linken unteren Eck – 0:1.
Es ging aber nicht mit dieser Führung in die Pause. Eine Ansammlung von leichten Fehlern führte quasi mit dem Pausenpfiff zum 1:1. Zunächst hatte Michael Seidel einen Fehlpass produziert, dass Ganze dann aber mit großem Einsatz zumindest zur Ecke geklärt. Diesen brachte die SG Hintermannschaft einmal mehr nicht souverän aus der Gefahrenzone und dann hatte Daniel Schulz Pech, als er nicht den Ball sondern den Gegenspieler traf. Schiri Baron zeigte sofort auf den Punkt und die Entscheidung war wieder vertagt.
Die zweite Hälfte begann dann wieder sehr zäh. Einen strammen Schuss von Schulz nach Vorarbeit von Pfüller kratzte Luca noch von der Linie, da waren aber auch schon wieder knappe zehn Minuten von der Uhr. In der 56.Minute hatte sich endlich auch mal Robert Fritze durchgesetzt, auf Pfüller quergelegt, aber mehr als ein weiterer Eckstoß sprang nicht heraus und jetzt begann der Gastgeber weitaus mutiger zu kontern. In der 57.Minute musste Schluricke so in der Tat nochmals seine Torwartqualitäten unter Beweis stellen.
Nach einigem Hin und Her war die SG Führung dann aber doch in Sack und Tüten. Daniel Schulz hatte beherzt abgezogen, sein Schuss landete bei Toni Leppin, der das Leder zum 2:1 über die Linie beförderte (63.). Und auch wenn vom Anstoß weg nochmals Gefahr aufkam, weil Schluricke etwas zu weit vor dem Tor stand und den Schuss gerade noch über die Linie lenken konnte (64.), war die Gegenwehr der Gastgeber in der Folge nur noch sporadisch.
In der 67.Minute setzte der SG Kapitän nach einem Foul an ihn den Freistoß nur über das Netz, dann rettete der Querbalken (69.). SG Sturmführer Johannes Pfüller klebte auch in der 73.Minute das Pech am Hacken, als Blau Weiss Keeper Dirk Luca seinen strammen Schuss mit einer Klasseparade entschärfte. Nach weiteren Fehlversuchen von Przyborowski (76.), der ab Hälfte zwei im Angriff agierte, und Fritze (79.) schickte die SG mit Max Leppin für den Schlussgang einen dritten Stürmer ins Rennen. In der 90.Spielminute stand er dann bei einem Freistoß von Wollherr auch goldrichtig und netzte zum eigentlich standesgemäßen 3:1 ein.
Ein Selbstläufer war es beim Tabellenvorletzten wie erwartet nicht, aber so zäh hatte man sich die Sache im Lager der Spielgemeinschaft dann sicher auch nicht vorgestellt. Auf jeden Fall bleibt leistungsmäßig immer noch jede Menge Luft nach oben. Gegen den Tabellenletzten sollte man das in einer Woche auf eigenem Geläuf beherzigen um etwas mehr Kredit bei der eigenen Anhängerschaft zu sammeln.
SpG: Schluricke: Przyborowski, Wollherr, M.Seidel, D. Schulz (M. Leppin), P. Seidel; Fritze, T. Leppin, Deutschmann; A. Seidel, Pfüller
Tore: 0:1 (40. Toni Leppin) 1:1 FE (44. Schulze) 1:2 (63. Toni Leppin) 1:3 (90. Max Leppin)
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