FSV Havelberg gegen Saxonia Tangermünde 4:3 (2:2)
Havelberg (dh). Mit einem wahren Paukenschlag sind die C-Junioren des FSV Havelberg in die neue Kreisliga-Saison gestartet. Denn der Angstgegner und haushohe Favorit Saxonia Tangermünde musste als Verlierer die Heimreise antreten. Im Vorjahr hatten die Havelberger gegen diese Mannschaft mit einer 0:13-Packung noch mächtig Prügel bezogen.
„Wir wollten mindestens drei Tore schießen und nicht mehr als neun kassieren.“ So lautete die vor der Partie ausgegebene Zielstellung von Trainer Hartmut Wildermuth, der die Mannschaft erst nach der Sommerpause übernommen hatte. Doch mit fortlaufender Spielzeit verschlug es dem Trainer-/Betreuer-Dreiergespann Hartmut Wildermuth, Detlef Leppin und Dieter Haase dann immer mehr die Sprache. Die Tangermünder waren zwar der erwartet starke Gegner und fast über die gesamten 70 Minuten spielbestimmend, doch die FSV-Jungs zeigten vor dem Gast null Respekt. Sie setzten ihm einen schier unglaublichen Kampfgeist und Einsatzwillen entgegen und verausgabten sich bis zum Letzten.
Die Havelberger sorgten nach 13 Minuten auch für den ersten Hammerschlag. Alexander Bathge legte auf der rechten Seite einen Pass in den Lauf von Rico Gennermann, dieser bediente mustergültig den in der Mitte lauernden Max Leppin, der sich dann die Chance zum 1:0 nicht entgehen ließ. Lange allerdings konnten sich die Hausherren über diese FÑŒhrung nicht freuen.
Denn schon im Gegenzug antworteten die Saxonia-Kicker, die zuvor bereits drei, vier gute Mцglichkeiten ausgelassen hatten, mit dem 1:1-Ausgleich. Und nach 18 Minuten schien die Begegnung dann auch den erwarteten Verlauf zu nehmen, als der Ball im rechten oberen Eck des FSV-Tores einschlug. Ersatzkeeper Jakob Swiderski, der ansonsten eine tadellose Leistung als Torwart abgab und an diesem Tag zu den besten Akteuren auf dem Platz zählte, war dabei chancenlos.
Dieses Mal blieb den Gästen nur wenig Zeit zum Jubeln. Denn Max Leppin machte die Partie umgehend wieder spannend, als er Sekunden nach dem Anstoß einen 20-Meter-Schuss über den Tangermünder Schlussmann hinweg in den gegnerischen Kasten setzte: 2:2.
Die Fußballer aus der Elbestadt dominierten, verballerten jedoch eine Möglichkeit nach der anderen. In der 28. Minute kam bei einem Lattenkracher noch das Pech hinzu. Zwischendurch bot sich Max Leppin die Riesengelegenheit zum 3:2 (27.), doch er verstolperte frei stehend.
War das 2:2 zur Pause schon eine große Überraschung aus Havelberger Sicht, so sollte diese in den zweiten 35 Minuten noch etwas größer ausfallen. Vor allem der wieselflinke Florian Kroll kurbelte in diesem Abschnitt insbesondere auf der rechten Seite das Havelberger Angriffsspiel an. In der 43. Minute verfehlte er das Saxonia-Tor nur knapp, in der 44. Minute spielte er auf den besser postierten Max Leppin und dieser machte seinen Dreierpack an diesem Tag perfekt.
Der FSV lag wieder in Führung. Und fast wäre dem agilen Florian Kroll mit einem Lupfer in der 50. Minute gar noch das 4:2 geglückt, doch ein Saxonia-Abwehrspieler konnte in letzter Sekunde noch mit dem Kopf retten. Unruhe und Nervosität schlichen sich in die Tangermünder Reihen ein. Nicht aber bei den Havelbergern. Die wurden immer mutiger. Dennis Klitscher fackelte in der 59. Minute nicht lange, traf zum 4:2. Damit war die Sensation perfekt, auch wenn die Gäste 60 Sekunden später noch einmal herankamen. Eine aufopferungsvoll kämpfende FSV-Truppe verteidigte den kostbaren Vorsprung bis zum Schlusspfiff und feierte damit ihren ersten Sieg seit über einem Jahr. In der Vorsaison war sie völlig sieglos geblieben.
„Das war heute eine richtige Heldentruppe“, strahlte Trainer Hartmut Wildermuth zum Schluss.
FSV: Jakob Swiderski; Alexander Bathge, Tobias Krumm, Eric Trebus, Dennis Klitscher, Ben Sturm, Robert Fritze (Florian Kroll), Lukas Kleiner, Rick Schadwald (Philip Hoffmann), Rico Gennermann, Max Leppin