Von Alois Foller
Havelberg â— Zu welcher Einschätzung gelangen die Teams aus der Elb-Havel-Region
nach dem Spieljahr 2014/15? Mit welchen Vorstellungen gehen sie in die neue Saison?
FSV Havelberg
Die Havelstädter verteidigten mit Bravour ihren 3. Tabellenplatz aus dem Vorjahr, überboten ihr Torverhältnis um fünf Treffer und ließen 22 Tore weniger zu. An die Spitze der Torschützenliste der Staffel 1 setzte sich Markus Bröker mit 28 Erfolgen (Vorjahr 22). Ihm folgt Jürgen Betker mit 25 Toren. Insgesamt kamen elf Spieler zu Torschützenehren. In den 30 Begegnungen erzielte die Elf von Trainer Hagen Walther 17 Siege, erspielte 7 Unentschieden und verlor 6 Begegnungen, so dass sie auf 58 Punkte kam (Vorjahr 51) und damit auf zehn Punkte weniger als der Tabellenerste und Aufsteiger Heide Letzlingen. Zu Hause im Sportforum wurden 33 Punkte eingefahren, auswärts dagegen acht weniger.
Was waren die Ursachen der Steigerung gegenüber dem Vorjahr? „Wir sind variabler im
Spielaufb au geworden, haben uns in der Rückwärtsbewegung verbessert, die Harmonie stimmt auf dem Platz und außerhalb und auch Mischung zwischen Alt und Jung“, sind Gründe, die der Trainer aufzählt. Natürlich gibt es auch Schwachpunkte, wie die unzureichende Chancenauswertung, das körperbetonte Zweikampfverhalten, ohne in Unfairness zu verfallen, sowie unnötige gelbe Karten wegen Reklamierens. Die Mannschaft schloss die Fair-Play-Wertung mit 45 Gelben, zwei Gelb-Roten und einer Roten Karte mit Rang 3 ab.
Von den 26 eingesetzten Spielern absolvierte Jürgen Betker alle 30 Partien. Benjamin Döring und Markus Bröker kamen auf 29 Einsätze. Michael Seidel, dem der Trainer eine positive Entwicklung nachsagt, sowie Rico Gennermann und Max Leppin zählen zum hoffnungsvollen Nachwuchs des FSV, der in der kommenden Saison mehr Einsatzzeiten bekommen wird.
Die Heimbilanz von 10 Siegen, 3 Remis und 2 Niederlagen lockte im Schnitt 60 bis 80 Zuschauer an. Im Derby gegen Havelwinkel Warnau waren es 260, gegen Eintracht Salzwedel und Medizin Uchtspringe je 120. Die Mannschaft spielte zwei konstante Hin- bzw. Rückrunden mit je 29 Punkten. Torreich ging es gegen Absteiger Uenglingen (11:1, 10:1) und beim Zweiten Blau-Gelb Goldbeck mit 8:0 zu.
Die Auswärtsbilanz ist um acht Punkte schlechter. Von den sechs Niederlagen der Domstädter waren das 1:4 gegen den Achten Eintracht Salzwedel und das 0:3 beim Neunten Rot-Weiß Arneburg die höchsten. Als die Mannschaft gegen Ende der Hinrunde und Anfang der Rückrunde in der Trainingsintensität nachließ, fiel sie zwischen dem 13. und 18. Spieltag in ein Leistungstief und sah sich am 24. Spieltag auf
Tabellenplatz 6 wieder. In diese Zeit fiel auch das Halbfinale im Altmarkpokal, welches gegen Medizin Uchtspringe mit 3:5 verloren ging. Damit war der mögliche Einzug ins Finale vergeben.
Die Abgänge von Markus Bröker (Neustadt) und Domenico Schluricke (Kamern) wiegen
schwer, zumal auch Spielmacher Thoralf Gennermann auf Grund seines Studiums nur
14-tägig zur Verfügung steht. Christian Freye, Wilhelm Schulz (beide Warnau) und
Matthias Thiemann (Empor Pankow) sind erfahren genug, um die Reihen zu schließen.
„Wir denken im dritten Jahr der Zugehörigkeit zur Landesklasse realistisch und streben einen einstelligen Tabellenplatz an. Nach der Hinserie ist eine Korrektur nach oben möglich.“
Gegen Chemie Premnitz (Heim) am 31. Juli und Germania Wulferstedt (Heim) am
1. August sind noch Vorbereitungsspiele geplant.
Quelle: Volksstimme vom 24. Juli 2015