- 29.Spieltag Landesklasse 2013/14
Blau Weiss Neuenhofe : FSV Havelberg 0:3 (0:2)
Domstädter mit Galavorstellung in der Börde
Neuenhofe. Am vorletzten Spieltag der aktuellen Landesklassesaison hatte der FSV den schweren Gang nach Neuenhofe anzutreten. Schwer deshalb, weil man dort mit dem Handicap von fünf Spielern mit jeweils vier gelben Karten antrat und auf die zweitbeste Rückrundenmannschaft traf, die sich natürlich für die erlittene 1:8 Hinspielpleite revanchieren wollte. Ein Rems wäre unter solchen Vorzeichen sicher hinnehmbar gewesen, zumal der FSV eh durch war.
Was dann aber die Gennermann&Co. auf dem Sportplatz hinter den Tecken boten, war Fussball vom Feinsten. Ballsicher und zweikampfstark, gedulig, unaufgeregt und dann spritzig und spielfreudig - man hatte eigentlich nie das Gefühl gehabt, das der FSV am Ende mit leeren Händen dastehen würde. Warum dann aber Havelbergs Angriffstrio (Döring, Bröker und Schluricke) trotz allem herumzickte (O-Ton: Kindergarten Große Gruppe), bleibt wohl ihr Geheimnis. Am Ende gab es jedenfalls einen eindeutigen und verdienten 3:0 Sieger und der hieß FSV Havelberg.
Natürlich hatten sich die neuaufgestellten Neuenhofer nach Letzlingen und Warnau auch gegen den FSV einen Heimsieg auf die Fahne geschrieben und die ersten Achtungszeichen setzte dann auch der Tabellenelfte, aber die Aktionen in der 4. und 5.Spielminute waren eine lockere Aufwärmübung für Havelbergs Schlussmann Kevin Hochmüller. Danach war aber bereits der FSV am Zuge, nur die Freistöße von Bröker (7.) und Döring (9., 10.) waren zu schwach geschossen. Dann hatte sich Benjamin Döring nach zwölf Spielminuten in die Box getankt, aber keinen vernüftigen Pass an den Mann bringen können.
Havelbergs Fehlversuche rieften dann prompt die Gastgeber auf den Plan. In der 14.Minute waren sie über Havelbergs rechte Abwehrseite durchgebrochen, aber Hochmüller war auch hier auf dem Posten. Das Ganze entwickelte sich in der Folge zu einem ausgeglichenen guten Landesklassematch, wobei der FSV jedoch einen Tick zwingender agierte. Nachdem Hochmüller vor keine Probleme stand, war Neuenhofes Torwächter in der 22.Minute schon zu einem tollen Refelx gegen Döring gezwungen.
Eine Zeigerumdrehung später hatte sich der sehr agile Toni Liebsch in den Strafraum getankt, blieb schließlich aber doch gegen die vielbeinige Abwehr hängen und dann war Döring einen Tick zu zögerlich (25.). Da aber hinten absolut nichts anzubrennen schien, konnte man in Ruhe auf das in der Luft liegende Tor warten und nachdem ein Pass von Döring auf Markus Bröker in der 28.Minute noch zu steil war, war das Zuspiel in der 37. Minute um einiges besser getimt. Bröker ließ dann auch noch den Keeper aussteigen und es hieß 1:0 aus FSV Sicht.
Der Knackpunkt dieser Partie sollte aber zwei Minuten später folgen. Neuenhofe bekam nach Foul von Stamer einen Freistoß kurz hinter der Strafraumgrenze zugesprochen und der Schütze hatte auch genau den rechten Torwinkel ins Visier genommen, doch Kevin Hochmnüller parierte diesen Ball sensationell zur Ecke und von da an hatten die Blau Weissen womöglich den Glauben an sich verloren, sie kamen gegen die nun noch souveräner agierende Hintermannschaft der Domstädter fortan gar nicht mehr zum Zuge.
Havelberg hatte dagegen weitere Hochkaräter. In der 40.Minute zielte Bröker knapp vorbei, dann hatte Daniel Rateitschak Döring geschickt, aber auch der brachte das Leder nicht über die Linie (43.). Eine Minute vor dem Pausenpfiff hatte sich Thoralf Gennermann nach einem Doppelpass mit Markus Bröker selbst in Schußposition gebracht und es klingelte unhaltbar zum 2:0 (44.). Absolut verdient ging der FSV mit dieser Führung in die Kabine.
Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Rollen klar verteilt. Havelberg spielte gedulig, blieb im Ballbesitz und schlug dann blitzartig zu. Leider endeten dann zu viele dieser Angriffsaktionen mit einem Fehlpass oder der Abschluß blieb suboptimal (48.Schluricke, 49.Döring). In der 53.Spielminute glänzte der FSV dann aber mit einer tollen Freistoßvariante. Benjamin Döring hatte den Ball auf Thoralf Gennermann gelupft und der markierte seine zweite Bude an diesem Tag und das diesmal per Kopfball - 3:0 (52.).
Nur eine Zeigerumdrehung später hatte dann Bröker die Fünf-Sterne-Chance, sogar auf 4:0 zu stellen, als er nach klasse Zuspiel des heute bärenstarken Thomas Dreisow allein vor Krümmling aufgetaucht war, aber das Leder am Tor vorbei setzte. Dann hatte auch Döring seine Chance nicht nutzen können (54.) und die ersten Unmutsäußerungen waren zu hören. Als dann Markus Bröker nach jeweiliger Vorarbeit von Gennermann in der 57.Minute gleich doppelt scheiterte und dann auch das Zuspiel von Schluricke nicht nutzte (59.), wurden diese sogar noch lauter.
Dabei war das alles völlig egal, denn Neuenhofe hatte sich mit Ausnahme ihres Kapitäns und ehemaligen Übungsleiter wohl schon mehr oder weniger aufgegeben - zu überlegen spielte der FSV an diesem Tag. Als den Gastgebern nach 65 Minuten dann doch mal ein Fehlpass zugute kam, beendete Mario Gieseler das Ganze umgehend und souverän.
Etwa ab der 70.Spielminute wurde das Neuenhofer Tor fast permanent belagert, aber ein weiterer Treffer wollte nicht gelingen. Bröker scheiterte per Kopf in der 70.Minute, dann Schluricke per Schuß am Keeper der Hausherrn (72.) um dann knapp neben das Tor zu zielen (73.).
Leider wurde dann die ansonsten sehr faire Partie etwas hektisch und Trainer Marx mußte seinen Goalgetter schützen und brachte für ihn Sven Leppin in die Partie (75.). Bis auf einen Versuch in der 84.Minute gelang den ja fast schon überfordert scheinenden Gastgebern nichts auch nur im Ansatz zwingendes. Havelberg hatte dagegen auch noch im Schlugang Chancen über Chancen und nutzte die nur nicht oder machte es dann gelegentlich auch einen Tick zu kompliziert.
Unter dem Strich bleibt dennoch ein mehr als verdienter Sieg, der den FSV auf den 3.Tabellenplatz gespült hat und der kann nächste Woche gegen Gardelegen mit voller Kapelle (nur Stamer hatte gelb gesehen) verteidigt werden. Das wär ganz großes Kino - als Aufsteiger auf dem Treppchen.
AG
, 02.06.14
Glückwunsch! Zurzeit beste Rückrundenmannschaft + beste "Offensive"...falls am Ende Platz 3 stehen sollte, wäre dies mit Sicherheit eine der besten Platzierungen des FSV in der LK.