- Spannung, Dramatik, Glückseeligkeit - Der FSV steht im Finale
Krombacher-Altmark-Pokal Halbfinale
FSV Havelberg - SV Germania Tangerhütte 7:6 n.E. (1:1/1:0)
Aufstellung
Impressionen
Fußball-Altmarkpokal: Havelberg ringt Tangerhütte im Elfmeterschießen nieder
Die Steigerung von Drama
Havelberg. Vergessen Sie Alfred Hitchcock! Denn seine Krimis sind nichts gegen die Dramatik, die gestern das Halbfinale des Fußball-Altmarkpokals zwischen Kreisoberligist FSV Havelberg und Landesklasse-Vertreter Germania Tangerhütte bot.
Erst reihenweise vergebene Chancen, dann eine Verlängerung, in der beide Teams die Partie hätten entscheiden können, und dann ein Elfmeterschießen, das kaum spannender hätte sein können. Am Ende gab es auch noch eine kleine Überraschung, denn der gastgebende FSV zog durch einen 6:5 (1:0/1:1)-Erfolg ins Endspiel ein, in dem nun Saxonia Tangermünde wartet.
Dabei hatte es zu Beginn nach einem Sieg für die Havelberger ausgesehen, die durch Thoralf Gennermann bereits in der dritten Minute mit 1:0 in Führung gingen, dabei von Nachlässigkeiten in der Gäste-Abwehr profitierten. „Ich habe bei dem Gegentor auch nicht gut ausgesehen“, gab Germanias Schlussmann Konrad Buschendorf zu, der seinen kleinen Fehler in den folgenden 117 Minuten mit gleich fünf Glanzparaden jedoch mehr als wieder gut machte. Der FSV hatte die klareren Möglichkeiten, nutzte sie nur nicht. „Unsere Chancenverwertung war katastrophal“, bestätigte Havelbergs Trainer Gerd Marx nach dem gewonnenen Elfmeterschießen zu und fügte an: „Die Jungs hatten wohl Angst.“
Wovor, das wusste Marx selbst nicht so genau, denn von den Tangerhüttern ging im ersten Durchgang nur nach Standardsituationen Gefahr aus. Unter anderem in der 39. Minute, als Daniel Grabolla im Luftduell mit FSV-Keeper Matthias Bauz einen Freistoß von Sebastian Arndt ins Tor köpfte. Schiedsrichter Christopher Isensee entschied jedoch auf Stürmerfoul und das passte Gäste-Trainer Peter Borstel überhaupt nicht: „Das war meiner Meinung nach ein reguläres Tor.“
Nach dem Seitenwechsel kamen die Tangerhütter besser ins Spiel – weil Havelberg sich immer tiefer fallen ließ. Das war eigentlich nicht geplant, wie Coach Gerd Marx verriet. Die Angst vor einem Gegentor war aber wohl zu groß. Das kassierten die Havelberger trotzdem. Und zwar in Minute 90, als Daniel Grabolla einen Arndt-Freistoß in die Maschen köpfte.
Diesmal zählte der Treffer – und es ging in die Verlängerung, in der auf Havelberger Seite Sven Leppin (102.), Marcus Nowak (105.), David Stamer (109.) und Steven Möbius (112.) den Siegtreffer hätten erzielen können. Dagegen traf Tangerhüttes Grabolla erst die Oberkante der Latte (98.) und kurz darauf das leere Tor nicht (108.). Der Sieger musste also im Elfmeterschießen, das nicht weniger Dramatik als die 120 Minuten zuvor bot, gefunden werden und hieß schließlich Havelberg.
„So ist Fußball, aber ich kann meinen Spielern keinen Vorwurf machen, sie haben alles gegeben“, sagte Tangerhüttes Trainer Peter Borstel, nach dem Live-Krimi im Sportforum vor 238 Zuschauern.
• Tore: 1:0 Thoralf Gennermann (3.), 1:1 Daniel Grabolla (90.). SR: Christopher Isensee (Stendal). Zuschauer: 238.
• Elfmeterschießen: 1:2 Sascha Studte, 2:2 Steven Möbius, 2:3 Christian Englich, Mario Gieseler verschossen, Jörn Schumacher Latte, 3:3 Thoralf Gennermann, 3:4 Felix Taube, 4:4 Benjamin Doering, 4:5 Sören Buchholz, 5:5 Daniel Rateitschak, Ronny Poller gehalten, Sven Leppin drüber, Florian Schwarz gehalten, 6:5 Kevin Brecht.
• FSV Havelberg: Bauz - Gieseler, T. Leppin (89. S. Leppin), Bröker, Rateitschak, Möbius, Schluricke (61. Nowak), Dreisow (106. Stamer), Doering, Gennermann, Brecht.
• Germania Tangerhütte: Buschendorf - Bakowski, Arndt, Tiefenbach (37. Taube), Schumacher, Buchholz, Grabolla, Englich, Studte, Schwarz, Knackmuß (25. Dangler, 81. Poller).
Lieferten sich einen packenden Pokalfight: Havelbergs Thoralf Gennermann (oranges Trikot)
und Sören Buchholz. Foto: Buchholz
Quelle: az-online.de v. 10.05.2013 Christian Buchholz
Fußball Altmarkpokal, Halbfinale: FSV Havelberg - Germania Tangerhütte 7:6 nach Elfmeterschießen (1:1/1:0)
Kapitän Brecht schießt Havelberg nach Bismark
Der FSV Havelberg hat gestern nicht unverdient den Einzug ins Altmarkpokalfinale perfekt gemacht. Die Domstädter bezwangen in einer dramatischen Partie Germania Tangerhütte nach Elfmeterschießen.
Havelberg l Den vierten Matchball nutzte der Kreisoberliga-spitzenreiter. Nachdem mit Florian Schwarz bereits der dritte Tangerhütter seinen Strafstoß nicht verwandeln konnte, machte FSV-Kapitän Kevin Brecht alles klar und buchte für sein Team das Endspielticket nach Bismark (15. Juni).
Dass diese Partie überhaupt im Elfmeterschießen entschieden werden musste, hatte zwei Gründe. Zum einen die schwache Chancenverwertung des FSV, zum anderen der unbändige Wille der Tangerhütter, endlich einmal das Finale zu erreichen. Die Gastgeber gingen bereits nach vier Minuten in Führung. Thoralf Gennermann wurde bei seinem Solo über die linke Seite nicht gestört und ließ Buschendorf keine Chance. Bereits im ersten Durchgang mussten die Gäste zweimal verletzungsbedingt wechseln. Als dann noch ein Kopfballtor von Grabolla nicht anerkannt wurde, schienen die Vorzeichen klar. Hoffnung machte die schwache Chancenverwertung der Domstädter. So ließ Toni Leppin vor und nach der Pause Großchancen zum zweiten Treffer liegen. Tangerhütte blieb im Spiel und kam in der Schlussminute durch Daniel Grabolla tatsächlich noch zum Ausgleich. Es war der gerechte Lohn für eine leidenschaftliche Schlussviertelstunde des Borstel-Teams. In der Verlängerung waren die Havelberger die aktivere Mannschaft, Chancen gab es allerdings auf beiden Seiten (Nowak/Grabolla).
Im Elfmeterschießen hatte die Germania kurze Zeit die Oberhand, Mario Gieseler schoss drüber, doch Jörn Schumacher traf im folgenden Versuch nur die Latte. Als der eingewechselte Ronny Poller verschoss, bot sich Sven Leppin der dritte Matchball, doch der Angreifer schoss drüber. Die nächste Gelegenheit ließen sich die Gastgeber nicht mehr entgehen. Schwarz scheiterte und Kevin Brecht gab den Startschuss für grenzenlosen FSV-Jubel.
Havelberg: Bauz - Gieseler, T. Leppin (89. S. Leppin), Bröker, Rateitschak, Möbius, Schluricke (61. Nowak), Dreisow (106. Stamer), Doering, Gennermann, Brecht.
Tangerhütte: Buschendorf - Bakowski, Arndt, Tiefenbach (37. Taube), Schumacher, Buchholz, Grabolla, Englich, Studte, Knackmuß (25. Dangler/ 81. Poller), Schwarz.
Torfolge: 0:1 Thoralf Gennermann (4.), 1:1 Daniel Grabolla (90.+1).
Elfmeterschießen: 1:2 Studte, 2:2 Möbius, 2:3 Englich, Mario Gieseler drüber, Jörn Schumacher an die Latte, 3:3 Gennermann, 3:4 Taube, 4:4 Doering, 4:5 Arndt, 5:5 Bröker, 5:6 Buchholz, 6:6 Rateitschak, Bauz hält gegen Poller, Sven Leppin schießt drüber, Schwarz verschießt, 7:6 Kevin Brecht.
SR: Christopher Isensee.
Besonderes Vorkommnis: Die Partie musste aufgrund von Rauchbomben in der 49. Minute für einige Zeit unterbrochen werden.
Zuschauer: 238.
Ließen ihrer Freude nach dem entscheidenden Strafstoß freien Lauf: Die Kicker des FSV Havelberg.
| Foto: Christian Meyer
Quelle: Volksstimme vom 10.05.2013 Christian Meyer