- 17.Spieltag Landesklasse 2013/14
FSV Havelberg : Eintracht Salzwedel 2:1 (0:0)
Lastminutetor bringt den Dreier
Havelberg. Der umjubelte Derbysieg zum Auftakt der Rückrunde wäre nur die Hälfte wert gewesen, wenn der FSV nicht gegen die Eintracht aus Salzwedel nachlegen würde. Das war jedem klar, denn vor allem galt es für die Havelberger fleißig Punkte zu sammeln, um in der engen Liga nicht in Abstiegsnöte zu geraten. Personaltechnisch hatte sich das Ganze im Hinblick auf das Spiel in Warnau auch nur dahingehend geändert, dass Thoralf Gennermann für den erkrankten Dreisow auf seiner angestammten Sechserposition auflief. Auch das angeschlagen wirkende Sturmduo Bröker/Schluricke stand gegen die Eintracht in der Startelf. Alles andere, als ein Dreier stand für den FSV somit nicht auf der Agenda.
Und die Havelberger machten auch vom Anpfiff weg den Eindruck, als ob sie ein wahres Offensivfeuerwerk abliefern wollen würden. Benjamin Döring war in der 1.Spielminute hellwach und holte sich die Kugel nach Abwurf kurz hinter der Strafraumlinie. Als er dann jedoch im Begriff war, abzuziehen, brachte ihn Kapitän Thoralf Gennermann durch einen Zuruf aus dem Konzept und die Chance war dahin. Schließlich entpuppte sich selbst diese vermeintlich Offensivaktion als Strohfeuer. Ein eher supoptimaler Freistoß von Döring landete nach vier Spielminuten im Toraus. In der 9.Minute hatte sich der agile Markus Nowak mit viel Einsatz den Ball erobert und gut vor das Tor geflankt, aber da war symtomatisch für das Havelberger Spiel niemand in Bewegung.
Nach zwölf Minuten kam dann erstmals auch Salzwedel per Freistoß in die Nähe des Havelberger Strafraums, aber ebenso wie zwei Minuten später war das alles andere, als zwingend. Die Partie wurde immer zäher. In der 17.Minute versuchte es Havelbergs Kapitän mit einem Solo, verzog aber brutal. Dann hatte auf der anderen Seite der heute auch nicht vollends überzeugende David Stamer eine Flanke zugelassen, die vom Salzwedler Krüger direkt genommen wurde, aber Hochmüller auf dem Posten fand. In der 22. Und 24.Minute versuchte sich Markus Nowak zweimal mit dem Kopf. Zunächst ging das Leder knapp am Tor vorbei, dann hatte Röhl im Eintrachtor mit einem tollen Reflex zur Ecke geklärt. Die brachte zwar auch nichts ein, aber es war zumindest ein offensives Lebenszeichen der Havelberger. Vom Sturmduo Bröker/ Schluricke war bis dato überhaupt nichts zu sehen und da auch vom zuletzt stark spielenden Toni Liebsch auf der Zehn diesmal ebenfalls nichts kam, konnte da auch nichts passieren.
Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte Gennermann Markus Nowak steil geschickt, der konnte den Ball aber nicht erreichen und nun konterte Salzwedel und hatte Pech, als der Ball vom rechten Torpfosten aufgehalten wurde. Um Haaresbreite wäre Havelbergs pomadiges Offensivspiel bestraft worden. Nun schien der FSV endlich erwacht, denn im Gegenzug prüfte Domenico Schluricke Röhl im Eintrachtor erstmalig mit einem strammen Schuss, wobei der gute Keeper aber Sieger blieb (36.). Bei einem Freistoß von Döring keine drei Zeigerumdrehungen später kam schließlich Toni Leppin an den Ball, aber der Winkel war dann doch viel zu spitz geworden und dennoch schien sich das ganze jetzt in die richtige Richtung zu entwickeln. In der 42.Minute hatte dann auch Markus Bröker seinen ersten Auftritt, aber er vertendelte das gute Zuspiel von Rateitschak und als dann auch Nowak mit seinem strammen Schuss an Röhl scheiterte (43.) war zeitnah Pause.
In der Kabine mussten natürlich deutliche Worte fallen, denn das war viel zu wenig, was die Gennermann & Co. den rund 130 Zuschauern geboten hatten und plötzlich lief es. In der 47.Minute hatte sich Bröker das Spielgerät geschnappt, hatte gut getimt auf Markus Nowak nach außen gespielt. Der setzte sich vehement über die rechte Außenbahn durch, legte auf Domenico Schluricke zurück und der hatte keine Mühe, das 1:0 zu markieren. Zwei Minute später war der FSV schon wieder gefährlich vor das Salzwedler Tor gekommen. Bröker war nur per Foul zu stoppen und Döring legte sich kurz hinter der Strafraumgrenze das Leder zurecht. Sein Versuch, den Ball zu Gennermann zu chippen schlug jedoch fehl und plötzlich lag das Objekt der Begierde auf der anderen Seite im Netz. David Schauderma hatte aus gut 30 Meter einfach abgezogen und der Ball schlug unhaltbar links unten ein – 1:1 (51.).
Das brachte den FSV wieder ein wenig aus dem Konzept, aber einerseits stand Havelbergs Abwehr heute sehr sicher und zum anderen schienen die Gäste gar nicht mehr als den einen Punkt zu wollen. So passierte erst einmal wieder herzlich wenig auf dem Platz. In der 60.Minute hatte Nowak erneut Schluricke aufgelegt, diesmal landete der Ball aber in den Wolken. „Zwölf“ Minuten später verpasste dann Schluricke eine Freistoß von Gennermann knapp, dann fielen die Versuche von Stamer (74.) und Toni Liebsch (76.) viel zu schwach aus, um das Gästetor in Gefahr zu bringen.
Havelberg wollte aber anders wie die Gäste immer noch den Sieg, fand jedoch irgendwie nicht die rechten Mittel. Durch gelegentliche Stockfehler lud man Salzwedel sogar ein, unbeabsichtigt selbst den Dreier zu landen. So geschehen in der 80.Minute als Döring das Leder verlor und Mario Gieseler mit großem Einsatz gerade noch klären konnte. Auch wenn es in der Schlussphase nochmal ein wenig turbulent wurde, schien die Partie Remis auszugehen. In der 86.Minute ging ein Schuß der Gäste nach einer zu kurz abgewehrten Ecke am Tor von Hochmüller vorbei, dann rettete David Stamer ins Seitenaus (87.). Zuvor war ein eigener Angriff per Fehlpass abgefangen worden.
Nach neunzig Minuten zeigte Schiedsrichter Thomas Görges drei Minuten Nachspielzeit an. Einige Zuschauer waren schon auf dem Nachhauseweg und innerlich war das Unentschieden bei allen schon verbrieft, da legte sich Benjamin Döring nochmals den Ball zum Freistoß zurecht. Der Ball flog hoch in den Strafraum, genau auf Keeper Röhl zu, der dann zur tragischen Figur wurde. Der Ball glitt ihm durch die „Hosenträger“ und es stand 2:1 für Havelberg.
Nach dem Anpfiff erfolgte prompt der Abpfiff und der FSV hatte mit viel Glück den wichtigen Dreier gelandet. Im übrigen war es erst das zweite Mal, das den Domstädtern ein Erfolg in Folge gelang.
FSV: Hochmüller; Rateitschak, Gieseler, T.Leppin, Stamer; Gennermann, Nowak, Döring, Liebsch; Bröker, Schluricke (S.Leppin)